Es geht hier um eine Kriminalstory, die das landesübliche Ausmass übertrifft.
Noch in der Tatnacht verfasste ich einen sachlichen, aber nicht humorlosen Bericht, den ich unter der süffisanten Überschrift “Neues im Hause B.” an Verwandte, Mitarbeiter und die Besucher des Folgetages versandte… hier ist er, nur leicht verbessert bzw. ergänzt:
Die tatsächliche Waffe war ebenfalls schwarz, der Lauf kam B. aber länger vor. Ob geladen oder nicht konnte B. nicht überprüfen.
Am 21. Februar fuhr B. gegen Abend eigens nach Zürich, und irgendwann kurz vor oder um 19:00 Uhr klingelte es. Auf der Gegensprechanlage konnte man einen (von zwei) unauffälligen Herren sehen, mit einer Baseballmütze, dünner Lederweste, Jeans, Handschuhe. B. begrüsste die Herren wie gewohnt auf dem Treppenabsatz im 1. Stock und bat sie mit einer ausladenden Geste in seine Amtsgemächer.
Es war schon etwas eigenartig dass der zweite bei der Begrüssung seine Schlägermütze etwas gar tief heruntergezogen hatte und B. nicht anschaute, so dass dieser sein Gesicht nicht einmal richtig sehen konnte.
Kaum war die Tür hinter mir zu, und die Herren standen auf dem Wohnzimmerteppich, da wurde B. von hinten an beiden Armen ergriffen und spürte den kühlen Lauf eines schwarzen Revolvers rechts an den Rippen.
Gleichzeitig kam die Frage: “Wo isch Tresor?”
So hat es sich B. den ersten Kontakt mit den neuen Kunden nicht vorgestellt, obwohl er an sich weitherum den Ruf geniesst, eine schwäche für kaltes Metall zu haben. Aber eher für Gold denn für Stahl.
B. äusserte sein Missfallen, ergriff ungeniert den lauf des Revolvers – uh, kaltes Eisen, kein Spielzeug – und drängte sie sanft aber bestimmt von seinem Rumpf weg, mit den Worten “Tönd sie das äwägg do”.
Hier der Tatort und ein Phantombild des einen Täters…
Zu deren Missvergnügen beschied B. den Herren, dass er leider ziemlich verarmt sei und sozusagen keine Barmittel mehr im Hause verwahre. Die wollten nun beim besten willen nicht glauben, eine Niete gezogen zu haben. Naja, ganz so verarmt ist B. vielleicht doch wieder nicht, aber leider hat er seine Mittel sicher im Bankwesen deponiert. Alles andere wäre ja, sagt er, schlicht zu gefährlich heutzutage, wie das aktuelle Beispiel zeige…
B. wurde an den Armen festgehalten, und wenn er sich umwandte, um die Fragen der Herren zu beantworten, so waren diese streng dagegen, dass er ihnen ins Gesicht sehe. Nein, er besitze nur zwei Portemonnaies, eines für seine Aufenthalte in der EU und eines für die Schweiz.
Nun wurde B. in die Gästetoilette gedrängt, wo er in die Ecke zu schauen hatte, wie ein böser Schuljunge. Die Tür blieb einen Spalt offen, davor hielt einer der Herren Wache.
Der andere durchwühlte derweilen B.’s Schreibtisch, fand die Geldbörsen und entnahm sämtliche Banknoten, aber die Münzen, auch diejenigen in der obersten Schreibtischschublade, fanden kein Interesse, und die eigentliche Banknoten-Hauptkasse war schon immer so platziert, dass sie nicht gerade einfach so ohne weiteres ins Auge fällt.
Das unmittelbar neben dem Schreibtisch ein hübscher dunkelblauer kleiner Tresor steht, wurde nicht einmal bemerkt, obwohl das Zimmer in Erwartung würdigen Besuches in absoluter Festbeleuchtung erstrahlte.
Nein, ein wirklicher Tresor ist nicht vorhanden, aber B. verwahrt ein klein wenig Bargeld im Keller. Das gefiel nun aber gar nicht, denn die Herren wollten nicht im Haus spazieren gehen, wie sie wörtlich sagten. Das ist nachvollziehbar, denn wenn uns irgendein Mitbewohner sieht, B. wie immer mit frohgelaunter Miene, aber hinter sich zwei bewaffnete Unbekannte, hätte das möglicherweise einen schlechten Eindruck auf meine Nachbarn gemacht.
Die Herren legten nun einen drauf, denn ihr Interesse an irgendwelchen Tresoren war und blieb ungebrochen. Sie drückten B. mal wieder zum Spass die Smith & Wesson an die Rippen und fesselten B.’s Hände mit Kabelbindern auf den Rücken – und nötigten ihn weiterhin, in der Gästetoilette auszuharren. B. überlegte sich, ober einen Ohnmachtsanfall oder so was vortäuschen solle, aber da wäre er möglicherweise mit einem unsanften Tritt in die Eier wieder geweckt worden.
An dieser Stelle bereute B., nie Schauspielunterricht genommen zu haben.
Der Abend verlief, so gesehen, etwas unerwartet. Obwohl B. grundsätzlich ein eher hektisch und nervös wirkender Mensch ist, gibt es Dinge, die regen ihn überhaupt nicht auf. Raubüberfälle, zum Beispiel. Einmal ist das erste Mal im Leben. Eine stoische Weltanschauung hat ihre Vorteile.
B. blieb zwar höflich, zeigte aber eine gewisse Unlust und Ungeduld ob der Störung seines Feierabends, und er liess das seine ungebetenen Gäste spüren. Von Angst und Zittern oder gar einem Betteln und Winseln um das eigene Leben, kann nicht die Rede sein. Mit 61 1/2 Jahren B. ja gar nicht mehr so viel zu verlieren wie ein jüngerer. Möglicherweise hat B.’s kalkulierte Unfreundlichkeit bei gleichzeitiger, wenn auch materiell begrenzter Hilfsbereitschaft, vermutlich dazu beigetragen, die Dinge im weiteren Verlauf zum Guten zu wenden. Soviel vorweg.
B. hockte sich inzwischen gemütlich (?) auf die Toilette (Deckel zu) und dachte darüber nach, wie er die Kabelbinder loswerden könnte. Ist man vorne gefesselt, gibt’s da einen Trick, aber dem war nicht so. Oder ob er, wenn er beispielsweise im richtigen Raum wäre, seinen eigenen Revolver zücken und diesen offenkundigen Waffennarren eine richtige Freude bereiten könnte, so mit schiessen aus der Hinterhand mit auf den Rücken gebundenen Händen. Zumindest der Überraschungseffekt hätte Staunen hervorgerufen. Für Träume im Stil von “B. als John Wayne” war aber keine Zeit. B. musste aufmerksam bleiben.
Stattdessen kamen die ungebetenen Gäste wieder einmal in die Toilette und hielten B. ihren schwarzen Revolver an die Milz. Etwas klügeres als die ständige Frage nach einem Tresor fiel Ihnen aber auch diesmal nicht ein.
B., von Haus aus immer freundlich und bereit, Mitmenschen in Not nach Kräften zu unterstützen, wollte weiterhin Zeit mit einem Kellerbesuch gewinnen, allenfalls hätten sich die Gäste dann dort mit Rotwein voll gesoffen, das wären nicht die ersten gewesen. Nein, seine Tresore seien allesamt furchtbar leer und enthielten nur Dossiers. Aber wer den horror vacui (vor allem den Anblick vor leeren Safes) nicht kennt und sich ihn nicht vorstellen kann, der muss eben fühlen. Also geleitete der gefesselte B. seine Gäste in das Sekretariat, wo diese auf seine Anweisung hin eine Kommodentür öffneten und dahinter tatsächlich einen hübschen Tresor entdeckten. Gottseidank war dieser abgesperrt, denn hin und wieder wird er versehentlich offen gelassen weil er tatsächlich nichts wertvolles enthält. Das wäre dann unglaubwürdig rüber gekommen und hätte die Gäste sicherlich enttäuscht. Nur was versperrt ist, verbirgt auch was wertvolles.
Nun kommt die Frage nach der Zahlenkombination. B. sprach kluge Worte, so im Stil von “Edel sei der Mensch, hilfreich und gut”, was aber überhaupt nicht gut ankam, denn die Herren fühlten sich durch den Spruch auf die Schippe genommen und kapierten nicht ohne weiteres, dass vielleicht das E von “Edel”auf der Tastatur der Zahl 2 entspricht und so weiter… Erst einmal musste man mehr Licht machen, um überhaupt die Tastatur zu sehen, dann drückte der Klügere von den beiden das geistvolle Passwort auf die Tastatur und siehe da, nach dem zweiten Versuch – Sesam, öffne dich – fanden sich, wie von B. angekündigt, lediglich geheimnisvolle Akten, die nach Wertsachen durchsucht und anstandslos wieder ordentlich in den Tresor zurückgelegt wurden. Die schlossen doch tatsächlich die Tresortür wieder brav ab, so ordnungsliebende Leute sieht man doch immer wieder gerne.
Tja, B. hat nun mal den Ruf ein reicher Mann zu sein, aber das war in besseren Zeiten und so gilt was schon Gorbatschow sagte:
Wer zu spät kommt, und sei es als Räuber, den bestraft das Leben.
Erneut bietet B. in völliger Gelassenheit und Freundlichkeit eine kleine Kellerführung an. In einer Schublade verwahre er dort die nicht unbeträchtliche Summe von circa CHF 750 (ja, siebenhundertundfünfzig), mehr sei beim besten Willen so kurzfristig nicht aufzutreiben.
Doch als sei erneuter Vorschlag nicht auf das gewünschte Gehör stiess, wollte er beweisen, dass in der Büroetage ohnehin wirklich nichts zu holen sei, auch der zweite Tresor sei leider Gottes leer. Peinlich, den Tresor hat B. schon so lange nicht mehr aufgemacht, dass die Batterien ausgelaufen waren und die Herren so nicht in den Genuss von circa CHF 250 zuzüglich einer absichtlich dort gelagerten Sammlung von Banknoten-Banderolen kamen. Damit gedenkt B. nämlich, ungebetenen Besuchern seinen einstigen Reichtum anschaulich vor Augen zu führen, und sie gleichzeitig mit der bitteren Realität vertraut zu machen.
Zwischendurch kam man auf die Idee, die schweren Nachtvorhänge zu ziehen. Räuberei kennt Diskretion; fast wie Banker.
Als liebenswürdiger ältere Herr wollte er jedoch seine Gäste nicht mit leeren Händen ziehen lassen, denn es zahlt sich immer aus, durch Grosszügigkeit Freunde zu gewinnen. Zumal bei Räubern möge man stets bedenken, dass diese einen gewissen Gesichtsverlust vor sich selbst erleiden, wenn sie durch den Besitzwillen eines Geizhalses gezwungen sind, ein ungastliches Haus mit leeren Händen zu verlassen.
Also verwies er die Herren auf eine kleinere Banknotensammlung irgendwo in Nähe seines Schreibtisches, wo diese eine Summe von rund Fr. 3.000 behändigten. Natürlich schämte sich B. ungemein, dass etwa die Hälfte davon nur minderwertige Euro waren, sowie etwa sechs oder sieben Kuverts mit geringen Beträgen an verfluchten Exotenwährungen, wie Brexit-Pfund, türkischen Lira und anderes Gerümpel. B. hätte diese schon lange aus dem Hause tragen oder entsorgen wollen, ist aber dankbar, dass Sie nunmehr abgeholt wurden und offensichtlich die Situation günstig beeinflussten.
Nachdem B. erneut seine Gästetoilette inspizieren musste und die Herren in seinen Sachen herumwühlten, spürte er bereits instinktiv, dass diesem langsam klar wurde, dass sie besser die Nationalbank überfallen hätten.
Dann kamen sie aber herein, und befahlen B. in die Knie zu gehen. B. fand diese Idee, die ihn an das Vorspiel zu einem Genickschuss erinnerte, irgendwie eigenartig, denn er wusste nicht was ihm da bevorstand, aber an sein letztes Stündchen wollte er dennnoch nicht so recht glauben.
Er maulte vernehmlich, liess sich aber schliesslich gewaltlos überzeugen und siehe da, das Leben geht weiter, den B.s nach wie vor auf den Rücken gefesselte Hände wurde nun mit einem weiteren Kabelbinder schlecht am Siphon des Waschbeckens befestigt. Da kauerte B. nun in gebückter Haltung rücklings zum Trog, wie ein Kriegsgefangener am Säulenfuss eines Heldendenkmals.
Die Suchereien im Hause gehen weiter, doch B. gelingt es unglaublicherweise mit einer einzigen, nicht einmal besonders kräftigen Bewegung, den Kabelbinder am Syphon zu lösen. Arglistig wie weiland Odysseus ruft er nun aber nicht, sie mögen doch wiederkommen um ihn erneut und diesmal doch bitte besser anbinden, sondern kauert weiterhin vor dem Waschbecken, als ob er noch daran gefesselt wäre.
Immer wieder guckte der eine herein, aber B. vermeint instinktiv zu spüren, dass die Herren ihren anfangs festen Glauben an den materiellen Glanz des Hauses B. sukzessive verloren haben.
Die Gäste erklärten schliesslich, sie wollten sich nun doch im Keller umsehen, aber ohne B. Das ist ein gutes Omen, denn sie Fragen nicht einmal, welches den B.s Kellerabteil sei.
Er möge sich einstweilen ruhig verhalten, wenn er Rabatz mache, würden sie sogleich wiederkommen. Sie schlossen die Klotür, und zumindest einer verliess die Wohnung und schloss – soweit erinnerlich – auch die Wohnungstür hinter sich, womit sie sich den Rückweg in die Wohnung verbauten…. Da auch der andere nicht mehr hörbar war, schien es so, als ob beide gleichzeitig in den Keller gegangen wären, in dem sicheren glauben, B. gut an das Lavabo gefesselt zu haben.
Da erhob sich der Gastgeber, schritt beschwingt zur Wohnungstür und konnte diese trotz seiner Fesselung mit dem zweiten Schloss verriegeln. Die Tür hat B. vor langer Zeit gut verstärken lassen, so dass er sich nun schon in ziemlicher Sicherheit fühlen durfte.
Ein Wellschliff-Küchenmesserchen aus einer Schublade zu nehmen ist gefesselt nicht möglich vor allem wenn diese nicht ganz vorne in der Schublade liegen.
Dann besser erst mal die Polizei aufbieten.
Eine Telefonnummer wählen mit auf den Rücken gefesselten Händen ist nicht jedermanns Sache, B. Ist ja nicht Houdini. Aber das Telefon auf dem Schreibtisch war sowieso nicht mehr erleuchtet, also irgendwie ausser Gefecht gesetzt [später zeigte sich, dass sämtliche Kabel durchschnitten waren]. Das Gerät in der Küche hingegen, übrigens auch dasjenige auf der anderen Seite des Schreibtisches selbst (!) und am Leseplatz hatten die ortsunkundigen Gäste ebenfalls übersehen. So ein armer Räuber leidet halt unter Stress, dafür muss man als Opfer schon Verständnis aufbringen.
Aja, das Mobile hatten sie B. (erst) anlässlich der Fesselung abgenommen, nun fand sich das teure Ding U-förmig verbogen auf dem Divan, man sah in seine Eingeweide, und einige Handy-Splitter lagen umher.
B. musste also mit den Zähnen in das Küchentelefon beissen, wie ein Hund in einen Knochen, um das Standgerät so an den Rand der Kombüse zu bringen, dass er es ergreifen und die Nummer 117 wählen konnte. Auch konnte er es nicht schön an den Mund halten sondern musste einfach relativ laut der Polizistin schildern, was vorgefallen sei, Hallo, Überfall in der Gerechtigkeitsgasse 25 , Täter möglicherweise noch im Haus, man möge sich beeilen. Fertig.
Das war um 19:20 Uhr, rund 20 Minuten nach dem Beginn des Abenteuers.
Alsdann gelang es B., ein Messerchen vom magnetischen Küchenbrett zu nehmen und tatsächlich, nur mit einer kleinen Schnittwunde am linken Handgelenk, konnte er sich befreien.
Duchgeschnittene Telefonkabel…
…leere Geldbörsen, aber alle Karten sind da.
Rund um den Schreibtisch etwas Unordnung, aber nicht schlimm. Ausgerechnet im Altpapier (!) hatten die nach Geld gesucht und ersters herumgestreut. Meine beiden Portemonnaies lagen leer, ohne Kreditkarten und Ausweise, auf dem Boden [nö, anderntags sah B., das waren zwei Börsen, die leer in der Schublage gelegen hatten, die Ausweise waren alle noch da; so rücksichtsvolle Besucher hat doch jeder gern].
Grad ungebetenen Gästen im Treppenhaus zu begegnen, war jedoch weiterhin nicht angestrebt, bei Dunkelheit bleibt unsereins doch gern zu Hause, aber alsbald erschien die Polizei, zwei ausgesprochen fesche und fitte junge Damen und ein nettes Mannsbild. Der Landessitte gemäss wurde B. als erstes gefragt, ob er seelische Betreuung benötige. Eine neue Erfahrung: kein freundlicher Händedruck, denn die Spurensicherung will ja nicht die Gene der jungen Damen, sondern diejenigen der Räuber an meinen Händen finden.
Es wurden einige Sofortmassnahmen eingeleitet, insbesondere Angaben für die sofortige Fahndung übermittelt, der Tatort wurde erst vom Spezialisten von der Spurensicherung betreten, der bald eintraf. B. genoss inzwischen einen doppelten Espresso im unteren Stock. Wichtig war, dass er eigentlich versehentlich die Hände nicht wusch, denn von diesen, zuerst von den Handgelenken, dann Handflächen, Handrücken, Fingernägeln, wurden nun allerlei Proben mit Wattestäbchen genommen. Sein Flanellhemd hat B gleich als Ganzes in einer Papiertüte abgegeben, währenddem Hosen und Schuhe in diesem Zusammenhang weniger ergiebig sind. Auch wenn die Täter Handschuhe trugen, bestehen dennoch sehr gute Aussichten, verwertbares Beweismaterial zu sichern.
Danach wurde die ganze Etage Raum für Raum gründlich fotografiert und es wurden allerhand Spuren gesichert. Die eigentlichen Polizisten verabschiedeten sich, der nette Kollege von der Spurensicherung fuhr B. nach getaner Arbeit zur Kantonspolizei, wo ein Protokoll verfasst wurde. Schliesslich wurde B. freundlicherweise mit einem Polizeibus zurück gefahren, so gegen 1:00 Uhr morgens.
Genial, die naheliegende Synagoge gehört zu den wenigen Grundstücken, deren Eigentümern es erlaubt ist, auch öffentlichen Grund mit Überwachungskameras zu bestreichen. Meine Gäste sind voll Filmstars geworden, fast wie der junge Wolkenbruch… schon kurze Zeit nach der Anfrage ebendort liegt der Polizei die Aufzeichnung von dem regen Kommen und Gehen im Hause B. vor.
Nun, da ich diesen Bericht (Rohfassung) verfasst (eigentlich: in das iPad diktiert) habe, ist es 2:40 Uhr – dass ich hierzu im Stande bin zeigt, dass ich mich tatsächlich durchaus wohl fühle.
Kein Grund zur Panik also, ich bin total o. k., und eigentlich einmal mehr erstaunt, wie gut ich mit heiklen Situationen umgehen kann, wo mich doch sonst Kleinigkeiten durchaus in Rage versetzen können…
Da ich diese Story nun in den nächsten Tagen nicht 1000 mal erzählen möchte, habe ich sie gleich mal in schriftliche Form gefasst… solange die Erinnerung noch frisch ist.
Herzliche Grüsse, Ivo B.
Altpapier statt Wertpapiere…
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Eine wirkliche spannende Geschichte, die gut ausgegangen ist! Die beiden wohl simplen Einbrecher, ich nenne sie Dick und Doof, hätten auch durchdrehen können. Es wurden schon Menschen wegen viel kleineren Beträgen umgebracht.
Das Verhalten von dir finde ich beispielhaft. Du solltest Kurse geben!
Pass gut auf, lieber Ivo, dass dir nicht noch von irgend einer Seit Beihilfe zum Raub vorgeworfen wird weil du so absolut “unwürdig” eben z.B nicht mit winseln um dein Leben oder mit Übergabe deiner Kreditkarten-Passwörter unter Zwang und ohne Verletzungen ( Gott sei Dank ! ) reagiert hast.
Ciao Ivo!
Eigentlich bist Du ein wahrer Revolverheld!
Grüessli aus Prag!
Freund Otakar
Tja, so oder ähnlich habe ich das schon gelesen hier. Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du diese Geschichte auch mental genauso cool verarbeitet hast, wie Du sie hier beschreibst.
Lieber Ivo
Eine äusserst spannende Geschichte, die man im Laufe der Lektüre mit immer mehr Adrenalin-Auschüttung liest. – Ich hatte vor wenigen Jahren in meiner Wohnung auch einen abendlichen Einbruch (Sachbeschädigung und Unordnung, relativ wenig materieller Schaden), via Balkontüre.. Als ich dann heimgekommen bin, sind die beiden Besucher wieder via Balkon entflohen. Der nachfolgende Besuch der Spurensicherer hat auch Stunden gedauert…
Beste Adventsgrüsse!
Business is business! Wohl nicht das erste Mal dass du Kunden nach 5.00 Uhr triffst. Wer denkt denn schon an so was in der heilen CH!! Naechstes Mal vielleicht besser unter der Bahnhofuhr im HB!!! Es gibt offensichtlich nichts das es nicht gibt!! Glueck gehabt!???
Mensch, Ivo, da muss man ja wirklich froh sein, dass dir nicht mehr passiert ist!!! Das war ja ein kompletter Raubüberfall! Und all den Lunatics, die herumlaufen…
Dein cooler Bericht und deine Reaktionen sind ja bewundernswert, aber bei aller Menschenfreundlichkeit: auf so einen Termin abends allein mit 2 völlig unbekannten Typen hätte ich verzichtet. Ausserdem hast du denen am Telefon ja auch noch mitgeteilt, dass du den ganzen Tag nicht zuhause bist, da hätten sie ja da schon einbrechen können, außer dein Personal war da …
ALSO Ivo, ich bin froh, dass es dir soweit gut geht, auch, wenn man den psychischen Aspekt bei aller Coolness nicht ausser Acht lassen sollte. Mir haben sie im Oktober in Bilbao am helllichten Tag NUR mein Mobile aus der Hand gerissen und ich hab mich davon sehr in meiner persönlichen Integrität angegriffen u. verletzt gefühlt… Hoffentlich findet die Polizei diese Gauner ! Jetzt mal alles Gute!
Ivo; fürchterlich, freut mich zu hören, dass es Dir gut geht…
Unbelievable story. But you are the man – kalt wie eine Hundeschnauze.
Bin froh, dass ausser dem materiellen Schaden nichts passiert ist.
Herzliche Grüsse aus dem (fast) schusswaffenfreien HongKong.
Das ist, milde gesagt, eine Ueberraschung; aber in Realität ein Schock!
Sie haben einen guten Schutzengel.
Sie haben Glück gehabt und dank ihrem „sang-froid“ leben Sie noch.
Seien Sie vorsichtig und geniessen das Leben.
Schönen Abend, ohne Besucher mit Pistole.
Ich bin mir sicher: Die erfolgreiche Bewältigung dieser Herausforderung basiert auf analogen Trainingseinheiten in der Jugendzeit ? !!!
…ja, wir haben einiges zusammen (üb)erlebt, aber an (echte!) Räuber-und-Gendarm-Spiele kann ich mich nicht erinnern!
Uff lieber Ivo hab das Audio gehört und dann mit Schrecken gelesen was alles an der GG geschehen ist. Bravo du hast richtig reagiert und gehandelt. Sonst kommst mal mit mir mit ins Krav Maga Training jeden Montag-/Mittwochabend im TBZ (technische Berufsschule Zürich). https://www.kravmaga.ch/de/willkomen-bei-kravmaga-schweiz/
Lieben Gruss Mirjam
In deiner Kunstbranche nehm ich an kann man so auch an interessantes Klientel kommen, aber eben auch an Deppen der Extraklasse – und um solche dürfte es sich ja da wohl gehandelt haben. Hast keine Schillinge mehr gehabt aus deiner Jugendzeit?
Abgeklärter Umgang mit der Situation, ist eine gute Flasche wert!
…doch, ich habe irgendwo eine Kiste mit 2-Groschen-Münzen… und einen Hunderter mit Angelika Kaufmann drauf habe ich mir als Vorarlberger auch aufgespart. In der Schweiz gilt sie aber als Churerin!
Die Flasche genehmigen wir uns so oder so. Ist schon parat.
Ivo, Du bist unbelehrbar gutgläubig … würdest Du weniger reden … hättest Du gemerkt, dass der Typ nicht der Traumkunde wird … chunnt erscht Z’Abig … kennt seine Nummer nödmal … haha … die Multitaskfähig …
So ähnlich sehe ich das auch, lieber armer Ivo! Es wird wie das Hornberger Schießen ausgehen: man wird die Herren dank der sorgfältig ausgesuchten Tatortlage nahe der Synagoge wohl erwischen, aber bereits der Nachweis der räuberischen Absichten und erst recht der lebensgefährdenden Bedrohung wird dank des relativ ordentlich hinterlassenen Tatorts und mangels Handyfoto der S&W recht schwer zu führen sein. Wie groß wird das Interesse der eidgenössischen Behörden an rascher Aufklärung und Strafverfolgung sein???
Fließt dann womöglich auch noch das selbst in der Schweiz leicht angeschlagene Image Deiner Profession mit ein, dann sehe ich wenig Chancen, dass Dir trotz des Wohnorts Gerechtigkeit widerfahren wird, alter Freund!
Ich bin aber sehr froh, dass Du offensichtlich völlig gesund an Körper und Geist aus dieser ganz neuen und arg unerfreulichen Lebenserfahrung hervorgegangen bist und dementsprechend locker und gewohnt ironisch darüber berichten konntest. So bleibt Dir und Deinen Freunden die Genugtuung eines spannenden Erlebnisses bzw. Berichts in der weltpolitisch zwar recht explosiven, im privaten Bereich eines älteren Herren (na ja, ich schon, Du vielleicht noch nicht ganz) aber eher langweiligen Lebenslage.
Ein herzliches Glückauf und weiterhin gute Gesundheit und ein ruhig(er)es Leben
Mensch bin ich froh, dass dir da nichts weiter passiert ist, lieber Ivo!! Bei so viel Adrenalin im Blut war an Schlafen danach sicher nicht zu denken gewesen und das Schreiben war schon mal der erste Akt der Verarbeitung, dieses Geschehens. Da hoffe ich jetzt nur, dass die Aufzeichnungen der Kamera vor der Synagoge zur Festsetzung der Herren sorgen wird. Wir hören sicher von dir, wie es weitergeht. Take care!
Nach dem Gelafer des Herrn Lavarini hätte ich zwar keine grossartigen Anlagegeschäfte erwartet, doch einen kalten Revolver im Rücken nun auch wieder nicht. Ich bin froh, dass du unbeschadet aus der Sache rausgekommen bist. Nicht jeder hätte wohl in dieser Situation die gleiche Gelassenheit gezeigt. Hoffentlich kann die Polizei die beiden Ganoven dingfest machen.
Du solltest tatsächlich bald ein Buch schreiben. Über Autofahrten mit Gehirntoten, Überfälle u. dgl. mehr.
Ich bin froh, dass Du heil aus der Sache herausgekommen bist! Der General wäre stolz auf Dich.
Super, Ivo! Sowohl Dein cooles Verhalten als auch Deine teils selbstironische Schilderung sind beeindruckend!
Gut zu wissen, das alles glimpflich ablief. Ganz schön dreist. Du musst mir bei Gelegenheit zeigen, wie man sich denn aus solchen Fesseln befreien kann! Gut gemacht, jedenfalls.
Waren offenbar schlecht angemacht. Ein Ruck nach unten, und die Schlinge um den Syphon war offen! Die Hände blieben aber auf dem Rücken gefesselt.
Man liest ja erstaunlich oft, wie sich Opfer befreien können. Aber es hätte eine unbequeme Nacht werden können… gut hab ich Fussbodenheizung..
Du bist immer für eine Überraschung gut. Bei genauer Betrachtung bist zwar du überrascht worden und hast dank cooler Reaktion den «potenziellen Investor» davon überzeugen können, auf den Gebrauch der Schusswaffe zu verzichten. Sie aber auch noch auszusperren, ist geradezu ein Husarenstück. Würde mich übrigens gar nicht wundern, wenn einer deiner Vorfahren Mitglied war in einem der Ende des 17. Jahrhunderts gegründeten österreichischen Husarenregimenter.
However: Nachdem die Räuber ja von den jüdischen Nachbarn gefilmt wurden, gibt es berechtigte Chancen, dass man sie fasst. Das würde dann dazu führen, dass deine Adresse «Gerechtigkeitsgasse» eine für dich ganz besondere Bedeutung bekäme.
… keine Ahnung, ob ich so cool reagiert hätte. Eher nicht. Vermutlich hätte mich das auch noch Tage verfolgt.
Hoffentlich findet man diese Verbrecher! Bei der heutigen Gesetzgebung würde dann nur noch fehlen, dass die Gauner keinen bewaffneten Raubüberfall zu Last gelegt bekommen, da Du freiwillig die Türe geöffnet hast …
Zugegeben, nach diesem Anruf hätte ich sie auch ohne Argwohn geöffnet.
Bin gespannt, ob bzw. wie das weitergeht.
Wunderbare Story. ein grosses Kompliment für Deine Geruhsamkeit, wohl die einzig richtige Art, wie man in einer solchen Situation sich verhalten sollte.
Allerdings waren die beiden Räuber aber offensichtlich eher Dilettanten in ihrem Metier. Sonst würden sie Dein Büro und das Haus und den Stand Deiner liquiden Mittel vorerst etwas sorgfältiger ausgekundschaftet haben.
Trotzdem eine schöne Geschichte.
Du hast viel Glück gehabt, da du nicht an die wirklich ganz falschen/gefährlichen Typen geraten bist…
Du hast das zwar “cool” beschrieben, es muss aber trotzdem für dich sehr aufreibend, beängstigend/furchterregend und mit Unsicherheit belastet, gewesen sein: das tut mir sehr leid !
Man darf auch einfach nicht zu viel über die ganze Anlagephilosophie reden, ausser mit gleichgesinnten; das zieht sonst durch “Mund zu Mund” Geplapper dubiose Gestalten an.
Deine Geschichte ist ja der Hammer!!!
Mir wäre jedenfalls das Herz in die Hose gefallen – das ist der pure Horror! Das ist ja wie in einem Krimi, hoffentlich kann man aufgrund der Bilder die Täter ermitteln und in den Knast sicher unterbringen, möglichst auf Dauer.
Dass Du anschließend diese unglaubliche Geschichte noch so locker vom Hocker schriftlich und entspannt festhalten kannst, ist unglaublich!!!!
Man muss heute wirklich verdammt aufpassen, wen man empfängt.
So, gehe nun ins Bett und wünsche auch Dir eine entspannte Nacht ohne Albträume.
Ivo, das hat mich richtig erschüttert und ich habe vermutlich mehr Gänsehaut bekommen, als Du beim Überfall. Gratuliere aber wie du hier mit Bravour reagiert hast und Gott sei Dank den Räubern einen Schritt voraus warst. Alles Gute und Gäste nach 19.00 Uhr sind immer kritisch zu hinterfragen. Das machen wir auch und leben aber auf dem Lande.
Ivo, DU bist und bleibst mein Superstar, Gratulation, Evamaria!!
Es ist beeindruckend, wie souverän Du die durchaus gefährliche Situation gemeistert hast. Und Du verfügst definitiv über mehr Professionalität, Intelligenz und Anstand, als Deine zwei Räuber zusammen. Ich bin besonders dankbar, dass sie nicht schlag-fertiger gewesen sind als Du.
Hervorragend, dass Du das Telefonat mitgeschnitten hast, so wissen wir zumindest, dass der eine Räuber recht gut reden kann. Vermutlich gar mehrsprachig. Eigentlich agiert er sehr kundenorientiert. Schleimen tut er wie die Swisscom-Hotline beim Verkaufsgespräch.
Nach dem Absitzen seiner Strafe wird er ganz sicher einen Job in einem Callcenter oder an einer Kundenhotline finden wird. Nur nicht bei einer Bank.
Ich bin jedenfalls froh, dass es Dir gut geht!
Krass, die Story. […hier musste ein wertvollerTip eliminiert werden. Die Redaktion]
Die Anwesenheit von zwei Personen ist tatsächlich sehr professionell eingefädelt worden. Ich wäre wohl auch darauf hineingefallen. Dass du mit Händen hinter dem Rücken nicht mehr richtig handlungsfähig bist, sollte zum Nachdenken anregen.
Jedenfalls bin ich froh darüber, dass du heil aus dieser Sache herausgekommen bist!
…viel von Dir zu lernen, wie Du mit solchen Situationen – nicht dank Routine, sondern dank innerer Stärke und entsprechendem Werte-Kompass – umgehst. Chapeau!
Die übliche Anspielung auf das widerstandsfähige Unkraut unterlasse ich, da ich mich freue, dass Du zwar gerupft, an sonst ungeschoren davongekommen bist und die Geschichte ohne Blessuren oder seelische Verbiegungen in der Dir üblichen ernsten und sittenstrengen Manier erzählen kannst!
Gute Güte, das ist nicht grad die Art von Abendunterhaltung die man dir wünscht.