Mehr als einmal ist der anfangs naive B. ganz oder beinahe Märchenerzählern aufgesessen; kleinen, im wahrsten Sinne des Wortes grünen Männchen, die sich selbst als Wissenschaftler bezeichneten, sich fürchterlich irrten und blamierten. Und teilweise massiven Schaden anrichteten, für den sie nicht persönlich geradestehen.
Diesmal – mit der Klimaerwärmung – ist es möglicherweise tatsächlich ernst; aber wer in seinem Leben schon mehrmals systematisch verschaukelt werden sollte – davon berichtet dieser Artikel – dem ist eine gehörige Portion an Skepsis wohl nicht zu verübeln.
Ich bin absolut kein Klimaleugner – aber ich hab’ was gegen Fanatiker aller Art, daher bin ich aus purem Trotz Skeptiker.
Die Grenzen des Wachstums, 1972
Anfang 1973, da war der Gymnasiast B. gerade mal 15, erwarb er sich aus seinem kargen Taschengeld das anno 1972 erschienene Buch “Die Grenzen des Wachstums”, das Prof. Meadows und sein Team vom MIT auftrags des Club of Rome, gegründet 1968, verfasst hatte.
B. war damals wie heute ein Idealist, der sich stets Sorgen um die Zukunft der Menschheit machte – hier fand er den Stoff, der dazu passte: beim damaligen exponentiellen Wachstum aller Parameter würden uns schon bald die Rohstoffe ausgehen, die Welt hoffnungslos übervölkert und verschmutzt sein und die Zivilisation bachab gehen.
Er hielt zu dem Thema – missionarisch-idealistisch – sogar eine Redeübung in seiner Klasse am Gymnasium. Kurz darauf bekam er auch schon ein wenig Recht, denn bereits im Oktober 1973 brach die erste Erdölkrise aus, das war der erste Schlag gegen den enthemmten Konsumismus jener Zeit.
Kaum zu glauben: B. war schon ein grüner Avantgardist zu einer Zeit, als der politische Begriff “grün” noch gar nicht existierte. Wer hätte das gedacht?
All den jungen Leuten, die heute so fromm grünreligiös sind, rufe ich zu: Ich war schon grasgrün, da wart ihr noch ganz kleine zappelnde Kaulquappen!
Das gibt mir als Altgrüner das Recht, Greta & Fans auf einige Fehler der Vergangenheit hinzuweisen, die sie zum Nachdenken anregen sollen – damit sie dieselben nicht blind und gedankenlos erneut begehen.
“Moderne” Gleichaltrige damals dachten stattdessen tiefrot und waren, da Moskau nach Prag/1968 verpönt war, teils allen Ernstes Maoisten, also naive Anhänger eines Diktators, gegen den Hitler & Stalin wie Waisenknaben dastehen, denn Mao wird insgesamt für bis zu 40–80 Millionen Tote verantwortlich gemacht, die aufgrund von vermeidbaren Hungersnöten, Bestrafungsaktionen und politischen Säuberungen starben.(Wikipedia)
B. sah da weit voraus, dachte humanistisch und sozial, statt sozialistisch, und fühlte sich den Revoluzzern moralisch haushoch überlegen. Das macht blind – dass er so zweimal auf (andere) Irrlehren hereingefallen ist, verzeiht er sich heute grosszügig…
Nun, wo liegen die Grenzen des Wachstums?
(Zusammenfassung des Buches: Bild anklicken)
Wann findet der angesagte Weltuntergang statt? Die vermeintlichen Fakten lagen, mit damals noch neumodischen Lochkarten-Computern errechnet, auf dem Tisch.
Langsam erkannte die Masse die Problemstellung und bewegte sich zögerlich im Sinne der neuen Erkenntnisse:
- Altpapier- und Altmetallsammeln wurde wiedererfunden und hiess nun neu “Recycling”,
- die Bergleute erschlossen neue Rohstoffquellen,
- Automotoren wurden sparsamer konstruiert und Abgase gefiltert, Heizungen verbessert, Abwässer gereinigt.
Das angekündigte Desastser blieb jedoch (oder vielleicht auch ebengerade wegen der Warnung ) hartnäckig aus, bis heute jedenfalls.
Statt dem grossen Zerfall kam danach eine unglaubliche Welle des Fortschrittes und des Wohlstandes auf die gesamte Menschheit zu – nie ging es so vielen so gut wie jetzt.
Derzeit besteht sogar ein massiver Rohölüberschuss, die Preise liegen darnieder. Ist ein Rohstoff knapp, wird er etwas teurer, dann wird wieder mehr davon abgebaut. So einfach ist Marktwirtschaft – einzig, dass auf diese Weise laufend CO2 freigesetzt wird, macht vielen Sorgen, aber 1972 sah das noch absolut niemand.
Fazit: Zum ersten mal in seinem noch jungen Leben wurde B. irregeführt, und zwar von seriösen Wissenschaftlern, nicht absichtlich, aber doch.
Niemand unterstellt Meadows & Co böse Intentionen, aber massiv getäuscht haben sie sich eben doch, auch wenn ihre Grundidee nach wie vor überzeugt.
Die Eiszeit, die nicht stattfand
Ob die Erde je voll vergletschert war, ist umstritten
– aber jedenfalls ein Horrorszenario
Kaum hatte man sich an das nahe Ende der Menschheit gewöhnt, platzt die nächste Bombe: amerikanische Wissenschaftler hatten Klimadaten der Vierziger- mit denen der Sechzigerjahre verglichen und eine Abkühlung festgestellt. Wenn das noch eine Weile so weitergeht, dann…
B. dachte schon: nie ein Haus kaufen, wo früher mal eine Gletscherzunge war, und überhaupt, Dreifachverglasung, dicke Isolation, warme Kleider…
An die Zeitungsente von damals erinnert sich heute kaum jemand mehr. Obwohl sich (damals wie heute?) namhafte Gelehrte grob geirrt haben – was lernen wir heutigen daraus? Kein Fehler ist gross genug, als dass er nicht durch Wiederholung noch grösser werden könnte.
Eine lesenswerte Darstellung der damaligen Story findet sich hier in der “Welt”: Als uns vor 30 Jahren eine neue Eiszeit drohte
Der Spiegel hat imerhin bereits in einem Artikel aus dem Jahre 2008 festgehalten, dass der Konsens unter den Wissenshaftlern gering war – ok, aber wenn Kurier und Kronenzeitung einer Meinung waren, dann war die Panik eben doch gemacht.
Fazit Nr. 2: Fehlalarm, namhafte Wissenschaftler aus angesehenen Institutionen haben sich massiv geirrt und die sensationslüstern Medien haben das auflagensteigernde Thema freudig aufgenommen und die Menschheit verängstigt.
Wir alle kennen die Geschichte von dem Schäfer, der aus Jux einen Fehlalarm auslöst, der Wolf greife seine Herde an. Alle eilen zu Hilfe, aber kein Wolf da – April, April! Als er später erneut um Beistand bittet- diesmal sind die Wölfe tatsächlich da – hilft keiner… die Sage geht auf Äsop zurück.
Wir wollen mal sehen, ob sich der nun nicht mehr ganz so jugendlich-naiv-idealistische B. ein drittes mal zum Narren halten lassen wird.
Das abgesagte Waldsterben
B. musste nicht lange warten, da verguckten sich einige Förster beim Betrachten vom Baumkronen und schlugen Alarm. Waldsterben!
Bald würde kein Baum mehr stehen, kein Sauerstoff, keine Nistplätze für Singvögel, kein Wasserrückbehalt nach Regenfällen, Humus weggeschwemmt, Steinschlag, Schnee- und Schlammlawinen allerorten, Strassen und Bahnen gefährdet, unendliche Schäden.
“Meine Damen und Herren, es ist nicht 5 vor 12, es ist bereits 10 nach 12” – so der damalige Schweizer Nationalrat Leuenberger.
So wird man Bundesrat.
Vielleicht war er auch nur der deutschen Bundespost geistig 13 Minuten voraus, siehe Briefmarke…
Nach jahrelangem Terror und einer Serie von Überregulierungen wurde es plötzlich leiser und leiser. Irgendwann las der erstaunte, aber unverbesserlich wissenschaftsgläubige Bürger statt einer die ganze Welt freuenden Schlagzeile eine verschämte Randnotiz: Waldsterben abgesagt – es war ein Hype, sonst nichts.
Das war ähnlich aber weniger lustig als das Hornberger Schiessen… so nennt man gem. Wikipedia ein “Ereignis, das die Redewendung: ‘Das geht aus wie das Hornberger Schießen’ hervorgebracht hat. Die Wendung wird gebraucht, wenn eine Angelegenheit mit großem Getöse angekündigt wird, aber dann nichts dabei herauskommt und sie ohne Ergebnis endet.”
Heinz Horeis analysierte die Lage anno 2005 hier unter “Begrabt das Waldsterben!” zusammen: Ein Schlussstrich sei dringend notwendig.
Für echt interessierte:
Die hier downloadbare Dissertation von Roland Schäfer vom Institut für Forstökonomie der Uni Freiburg im Breisgau legt cool-sachlich und leidenschaftslos auf 357 (!) Seiten akribsich dar, wie sich die ganze Chose abgespielt hat. Wer Zeit hat, soll sich das mal vergönnen. Man kann daraus lernen, wie dümmlich Politik und Wissenschaft Steuergelder verschwenden.
Die Eiszeit hatte B. noch beängstigt – das Waldsterben schon nicht mehr. Mal in Ruhe und Würde abwarten, sagte er von Anfang an.
Leider sahen es die Zeitgenossen nicht so. Und als es abgesagt wurde, schämten sich die Hereingelegten nicht, im Gegenteil, jede heilsame Erkenntnis blieb aus, so kamen die Infizierten bis heute nicht von ihren Wahnideen los. Heerscharen von überzahlten Beamten erstellen EU-weit jährlich Zustandsberichte über den Wald – die kaum einer mehr liest.
Fazit Nr. 3: Aller guten (?) Dinge sind drei – aber auch nach drei Fehlalarmen kann man immer noch gutartig bleiben und den vierten Hype herbeisehnen.
Weil unsere Wissenschaftler vielleicht doch klüger sind als unsereins? Wage deinen eigenen Verstand zu gebrauchen – sagt Immanuel Kant, leider ungehört.
Das schrumpfende Ozonloch
Eines schönen Tages fanden seriöse Physiker das Ozonloch – und zusammen mit den Chemikern erklärten sie dessen Ursache mit den Fluorchlorkohlenwasserstoffen und dergleichen. Erderwärmung, UV-Licht-Schäden, Sonnenbrand, Hautkrebs für alle, diese und andere Plagen waren angesagt.
Lösungsorientiert schlug die Wissenschaft zu deren Vermeidung vor, man müsse nicht nach jedem Klobesuch künstlichen Fichtennadelduft versprayen. Damals sprühten die Damen minutenlang Taft ins Haar, der Deo-Spray war neu, sogar gegen Mundgeruch hatten Jung und Alt kleine Sprays dabei; Kühlschränke und Halonfeuerlöscher taten ein übriges dazu.
Jährliche Emissionen von ozonabbauenden Halogenkohlenwasserstoffen,
gewichtet nach ihrem Ozonabbaupotential
Nun das Erstaunliche: Linke, rechte, brave, korrupte, Demokraten, Diktatoren – sie beschlossen ein mehr oder weniger eingehaltenes generelles FCKW-Verbot – und seither geht das Ozonloch schön brav zu.
Die Politiker aller Länder vereinigten sich gegen den gemeinsamen Feind!
Guter Rat ist billig! Komischerweise gibt es seither wunderbare rein mechanische Sprays ganz ohne Treibgas, oder Deos als Stick usw.
Fast wäre das Ozonloch mittlerweile ganz weg, da pustet nun neuerdings eine unbekannte Dreckschleuder in China wieder Schadstoffe in die Atmosphäre.
Insgesamt auf gutem Weg
Nach jüngsten Daten der US-Raumfahrtbehörde Nasa erreichten die Werte beim Ozon über der Arktis heuer einen regelrechten Rekord-Tiefstand. Das letzte Mal besaß das Ozonloch im Jahr 2011 derartige Ausmaße. Im restlichen Teil des Jahres macht sich das nördliche Ozonloch sogar ausgesprochen gut: Im vergangenen Oktober war das Ozonloch auf die geringste Größe geschrumpft, die jemals aufgezeichnet wurde. Insgesamt sei trotz des Rekordlochs vom letzten Monat die Ozonschicht also auf einem guten Weg, meinen die Wissenschafter vom CAMS. (4.5.2020, DerStandard.de)
Zwischenbemerkung: Das Ozonloch und die Grünen
… wo waren eigentlich damals die Grünen? Die spielten eine Nebenrolle als Exoten, erste vereinzelte Abgeordnete auf Bundesebene stellten sie erst ab 1983 in Deutschland und der Schweiz, erst 1986 in Österreich.
Grüne in der Schweiz: ab 1983 im Nationalrat
Anfang der 80er Jahre existierten bereits in den meisten Kantonen grüne Parteien, doch fehlte eine nationale Dachorganisation. Ende 1982 wagten Vertreter*innen der Demokratischen Alternative Bern (DA!) im Hinblick auf die Nationalratswahlen 1983 den Versuch, eine Vielzahl von grünen Parteien, Bewegungen und Gruppierungen in einer nationalen Koordination zu einigen. Sie luden alle interessierten Kreise zu einer Diskussion über die Idee einer nationalen Allianz nach Bern ein. Die Verhandlungen begannen am 15. Januar 1983 und brachten vorübergehend ein vielfältiges Spektrum von ökologischen Gruppierungen an einen Tisch. (Homepage der Grünen Schweiz)
Grüne in Deutschland
Mit der Bremer Grünen Liste zog im Oktober 1979 erstmals eine grüne Landesliste in ein Parlament ein, 1983 gelang dies den Grünen zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl. Die Grünen waren damit die erste auf Bundesebene erfolgreiche Parteineugründung seit 1950. Von 1985 bis 1987 stellten sie mit Joschka Fischer in Hessen erstmals einen Landesminister. (Wikipedia)
Grüne in Österreich: erst 1986 im Nationalrat
Nachdem die ersten, miteinander konkurrierenden grünen Parteien, die Alternative Liste Österreichs (ALÖ) und die Vereinigten Grünen Österreichs (VGÖ), 1983 am Einzug ins Parlament gescheitert waren, gelang Freda Meissner-Blau 1986 mit einer Wahlliste von VGÖ- und ALÖ-Vertretern der Einzug in den österreichischen Nationalrat. (Wikipedia)
Da waren die Gegenmassnahmen schon weltweit beschlossene Sache, sie wirken bereits ab 1985, ab da geht es mit dem Ozonloch bergab, siehe oben.
Weder in Deutschland, noch in Östereich oder der Schweiz waren die Grünen zur fraglichenZeit mehr als eine politische Randerscheinung – also ohne jeden massgeblichen Einfluss.
Wir sehen: die notorisch unfähigen u/o korrupten Politiker der althergebrachten Parteien dieser Welt brachten damals eine zielführende Regelung fast ganz ohne Grüne und ohne grosses Theater zustande.
Wenn konventionelle Wissenschaft sich vernehmlich zu Wort meldet und ein wenig pragmatische Vernunft in den Regierungskanzleien vorhanden ist, geht die Welt nicht unter.
Fazit Nr. 4: Ein Problem, das man durch Verzicht auf ein paar Spraydosen lösen kann, ist kein wirkliches Problem. Viel Lärm um nichts.
Etwas, das sogar unsere Politiker in den Griff bekommen, kann nichts gravierendes sein.
Und es brauchte damals wie heute schlicht und einfach keine Gutmenschen und keine Themenparteien, um zu tun, was schlicht und einfach nötig war/ist.
Fassen wir zusammen…
1. - Grenzen des Wachstums
Richtige Grundidee, in Verkennung der Anpassungsfähigkeit der Menschen völlig falsch berechnet;
Warnung prinzipiell gerechtfertigt, Alarmismus hingegen (nachträglich) nicht
2. - Eiszeit
Nachdem es heute alle gerade andersrum sehen, erübrigt sich ein Kommentar. Jedenfalls eine katastrophale Fehleinschätzung, das werden sogar und ganz besonders heutige Klimaaktivisten bestätigen!
3. - Waldsterben
Unbegreiflches Versagen von Wissenschaftlern im unseligen Zusammenwirken mit unfähigen Politikern, der Journaille und entnervten Gutmenschen
4. - Ozonloch
…mit etwas Grips von ein paar Chemikern und Physikern und ein paar Gesetzen lösbar bzw. so gut wie gelöst.
Kein Grund zur Panik
5. - Klimawandel?
Es ist möglich, dass es diesmal ernst gilt.
Aber nach vier derart peinlichen Fehl- alarmen, kann es da klug sein, erneut überstürzt und unpragmatisch vorzugehen?
… und was lernen wir daraus?
Als mich meine Mutter nach und nach über den Storch, den Osterhasen und den Weihnachtsmann aufklärte fragte ich:
Isch das alles? Säg, gits no meh so Märli?
Ja sicher, Hänsel und Gretel. Aber das hatte ich schon immer hinterfragt. Im Zeitalter der aufkommenden Männerdiskriminierung lassen wir den Hänsel weg und befassen uns nur mit der zopfigen Gretel bzw. mit der nächsten, der fünften und vorerst letzten Alarmisten-Story.
Und nun die nächste Story, der Klimawandel – ist es diesmal ernst?
Nur mal so..
… als kleine Denkhilfe zur Kritik, ein 14-Minuten Film – was ist, wenn die hier aufgezeigten Datenmanipulationen auch nur zum Teil stimmen?
Mein Geschenk für Klima-Alarmisten
… der Film beginnt mit unspektakulären Schülermeinungen, danach kommt er zur Sache.
KEEP CALM AND CARRY ON
Nach vier Fällen unnötiger Aufregung, unangebgrachter Wichtigtuerei und Medienrummel, den B. ab dem zweiten Mal mit Skepsis betrachtet hat, bemüht er sich nun, mit dem Mainstream zu schwimmen und denkt: Ja, es ist möglich, dass es diesmal ernst gilt.
Aber, wenn jemand wie ich in gerade mal 48 Jahren (1972-2020), also durchschnittlich alle 10 Jahre in helle Existenzängste und kindischen Alarmismus versetzt worden ist, ist er nicht mehr so schnell bereit, unüberlegt auf den nächstbesten Zug aufzuspringen.
Dieselbe Sorte Wissenschaftler sagt einmal Eiszeit, einmal Warmzeit voraus, ist das ein Würfelspiel? Und wir laufen freudig hinterher, wie beim Rattenfänger von Hameln?
Alle monotheistischen Religionen und politischen Ideologien neigen zu Fanatismus, Dogmatismus, Intoleranz, Diktatur. Am Schluss stehen Mord und Totschlag.
Ich bin nicht mehr der Frömmste, und war nie auch nur entfernt Kommunist oder Nazi. Warum soll ich nun, mit 63, ausgerechnet ein Klimaaktivist werden? Nur um den einst geheiligten Sonntag durch Fridays for Future zu ersetzen?
Wozu legen sich so viele Menschen alle paar Jahre eine neue Ideologie zu, nur im sich nach deren Entlarvung als Humbug beschämt wieder davon abzuwenden? Und um alsdann auf die nächste Torheit hereinzufallen?
Das wahre Problem sind nicht wohl nicht Ressourcenknappheit/Umweltverschmutzung, nicht Waldsterben und Ozonlöcher, noch Klimaänderungen Richtung Kälte oder Wärme: es ist die Übervölkerung.
Früher konnten ganze Völker vor verrückten Ideologen nach Osten oder (eher) nach Westen, vor dem Klima nach Norden oder Süden ausweichen – heute sind dort schon genug andere.
Das kann Knatsch geben.
…hier mal einer aus Ötzis Zeiten, der’s damals nicht glauben wollte.
Er wurde zum Opfer seines Klimaleugnens.
Nur: es wurde damals (durch eine Zwischeneiszeit) ganz ohne Menschen saukalt.
Jetzt mit Menschen warm. Vielleicht würde es ohne unsere CO2-Freisetzung unangenehm kühl?
Dass die Erde überhaupt bewohnbar ist, ist wohl weitgehend nicht steuerbar.
Wir können ein klein wenig in die richtige oder falsche Richtung wirken.
Dessen eingedenk sollten wir verantwortungsvoll handeln, aber auch erkennen, dass das Ganze am Ende (zumindest mit heutiger Technik) nicht in unserer Hand ist.
Sybille und ich haben positiv überrascht festgestellt, dass auch Du dem Charme von Klein-Greta erlegen bist.
…total, die Liebe kennt keine Grenzen.
Gefällt mir sehr gut. Kompliment lieber Ivo! Würde auch einem der führenden Trendforscher gefallen. Seine Worte passen sehr gut in diesen Kontext:
Eine moralisierende Angstlobby – so wettert Matthias Horz – verhindere echten Wandel und halte die Gesellschaft nieder. Horx:
„Alarmismus ist der Nährboden des Populismus, der eigentlichen politischen Gefahr des 21. Jahrhunderts; Alarmismus macht manche politischen Zukunftsdebatten praktisch unmöglich.“
Ja, lieber Ivo, ich kann mich nur anschliessen: eine sehr gute Zusammenfassung und ein Jahresrückblick, der diesem Jahr gerecht wird. Danke dafür!
Ich möchte mich auch Norbert Neyer anschliessen: wir müssen weiterhin “grün” denken. Und was den Bauernverband angeht, so sollte man denen vielleicht einmal erklären, dass ihre Klientel auch anders zu staatlichen Mitteln kommen könnte- nicht nur über grösser grösser grösser. Und was die Versorgung mit Lebensmitteln angeht – ein beliebtes Argument, wenn es um den Einsatz von Pestiziden geht – so stimmt es ja nicht, dass man diese nur sicherstellen kann, weil man besonders viel schädlichen Dünger und Pestizide einsetzt. Schliesslich landen 480’000 Tonnen Lebensmittel jährlich im Abfall!
Ich bin sicher, in diesem Gebiet liesse sich viel machen, aber die Förderung geht zur Zeit in die falsche Richtung.
Lasst uns also kritisch wachsam bleiben – nicht sektiererisch fanatisch!
Besten Dank für Deine – wie jedes Jahr wunderbare – literarische Weihnachtsbescherung. Es ist wie immer ein Genuss, über die Zeilen zu fliegen. Vielfach mit einem Lächeln im Gesicht, auch wenn dieses angesichts der Ernsthaftigkeit des Themas auf den Lippen zu erstarren droht.
Über die Rolle der Grünen kann man unterschiedlicher Ansicht sein. Sicher ist, dass die ‘Angst’ vor dem Verlust der jungen/grünen WählerInnen die etablierten Parteien dazumal gezwungen hat, sich der Themen anzunehmen. Zum Glück, denn wer weiss was sonst herausgekommen wäre.
Und leider stimmt die Mär von den sauberen Flüssen und Seen zumindest in der Schweiz nicht: zwar ist der Eintrag an Nährstoffen definitiv massiv zurückgegangen. Optisch ist somit der Bodensee wieder sehr sauber und die Felchen am Verhungern. Sie werden vermutlich aber auch deshalb aussterben, weil Hormone, Rückstände von Medikamenten, massive Verschmutzungen mit Pest- und Fungiziden dazu führen, dass die natürliche Entwicklung von Männlein und Weiblein nicht mehr richtig funktioniert. Details sind in der Webpage des Bundesamtes für Umwelt nachzulesen.
Und gerade erleben wir mit, wie sich der Bauernverband in der CH, angeführt von der SVP, massiv auch nur gegen die geringsten Verschärfungen in Punkto Pestizidreduktion zur Wehr setzt.
Mit scheint, die Grünen braucht es nach wie vor – eigentlich noch mehr als früher. Denn nur wenn Druck droht, bewegt sich was.
:- habe deinen Beitrag freigeschaltet, ohne ein Komma zu ändern, selbstverständlich.
Deine Gedanken sind nachvollziehbar, ich sage ja selbst, ich bin nicht aus Prinzip anderer Meinung, sondern wohlwollend – nur möchte ich mir nicht ein fünftes mal an dem Kopf greifen, weil im Prinzip naheliegende, keineswegs falsche Gedanken, mehr oder weniger masslos um Zehnerpotenzen falsch gewertet wurden, noch dazu nicht durch den besten, sondern durch die mediengeilsten/anpassungsfähigsten Professoren…
Stell dir vor, du bringst als Professor Fakten gegen den Mainstream: die machen dich alle fertig, streichen die die Mittel… deine Meinung geht einfach unter… lies mal die angegebene Dissertation zum Waldsterben…. da lernst du was Wissenschaft ist: 80% Intrige, 10% Transpiration, 10% Inspiration…
Dass du selbst als Idealist begonnen hast und als Realist endest, ist nachvollziehbar.
Kümmerlich ist hingegen, dass so viele als Linksextreme starten und als Rechtsextreme enden.
Zu Beginn hat dann wohl das Elternhaus versagt, zum Ende die Welt, so wie sie einer erleben musste und mit Wut statt Weltverständnis reagiert…
“Wenn ein Mensch ein Loch sieht, hat er das Bestreben, es auszufüllen. Dabei fällt er meistens hinein.Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.” Peter Panter, Theobald Tiger alias Kurt Tucholsky (1890 -1935)
Danke Ivo ein Meisterstück
Herzlichen Dank für deine Zeilen. Ich sehe es genauso und habe mich über deine Zusammenfassung gefreut. Als Arbeitshypothese für mich erkläre ich diese Klimareligion, deren Prominenz und das koordinierte Verhalten durch die Schaffung neuer Renditepotenziale für das Finanzkapital. Es wird unter dem Vorwand von Klimazielen private Bürgergelder in öffentliche transferiert um dann diese den Besitzer des Finanzkapitals zu überreichen. Als schönes Beispiel ist die Subventionierung von Elektrofahrzeugen zu nennen. Dazu noch eine klärende Dokumentation: https://www.arte.tv/de/videos/084757-000-A/umweltsuender-e-auto/
Da kann ich dir nicht ganz zustimmen.
Handeln mit Mass ja, auf jeden Fall, aber das, was du Übertreibung nennst (also die Initiativen, die etwa das Waldsterben und das Wachsen des Ozonlochs hintan gehalten haben) waren alle notwendig, sonst ginge das alles munter weiter. Ich kann mich gut daran erinnern, dass man in den 70er Jahren weder im Bodensee noch im Rhein schwimmen durfte, weil das Wasser so verdreckt war.
Durch politisches Einschreiten, das Firmen stark bestrafte, die keine entsprechenden Filteranlagen installierten, wurde das Wasser wieder sauber. War das Übertreibung? Ich glaube es nicht. In Hinsicht Umwelt gilt für mich: besser zu viel als zu wenig, denn wenn wir zu viel tun, schadet es absolut nichts.
Man kann sich ausserdem nicht auf die Übervölkerung herausreden. Klar gibt es zu viele Menschen auf der Erde, aber das ist für mich nur Grund, noch besser auf die Umwelt zu achten, als zu meinen, das nütze nichts, weil es nicht das Hauptproblem ist. Das Schmelzen der Eiskappen ist kein Gerücht. Das geschieht tatsächlich; das Aussterben von Tierarten ist auch Tatsache; die Ozeane sind wirklich voller Plastik. Davon kann und darf man nicht zurückscheuen, sondern muss jede Initiative unterstützen, die darauf hinzielt, dem abzuhelfen.
Mir ist es dabei völlig egal, ob es die Grünen sind oder andersfarbige Politiker, die sich für die Umwelt einsetzen. Meiner Meinung nach sollten sie es alle tun, denn sie leben alle auf diesem Planeten.
Danke, ich sehe vieles wie du, besonders, dass jeder auf diesem Planeten lebt und daher keinen giftigen nitrithältigen Salat (fr)essen will.
Jedenfalls ich will das nicht – auch wenn ich nicht an behördlich-willkürlich festgesetzte Grenzwerte glaube, denn glauben heisst ja nicht-wissen.
Das grosse Abwasserproblem im Bodensee waren die Phosphate aus dem Waschpulver unserer beiden Mütter. Genau wie FCKW im Haarspray war das locker lösbar und ist auch gelöst – nur sind nun die Bodenseefelchen zu klein, um gefangen/gegessen werden zu dürfen, die finden nicht genug Futter und sind in der Entwicklung wegend dem viel zu sauberen Wasser drei (!) Jahre hinterher!
Man hat die Phosphate verboten und für (sehr viele) Millionen Abwasser-Ringleitungen rund um den See verlegt, und nun wäre man froh, der eine oder andere würde mal freundlicherweise (seinen phosphatreichen Urin) in den See pissen, bevor die Felchen gänzlich verhungern.
Fazit: grün und intelligent sind zweierlei.
Nun saufen St. Galler und Stuttgarter phosphatrarmes Bodensee-Trinkwasser, pissen folglich phosphatarme PIsse in den Kreislauf zurück, und Flora und Fauna verarmen…
Am grünen Wesen wird die Welt genesen – die Fische aber nicht.
Schädlich ist am Ende vor allem jedes Sektierertum: wenn zuviel Phophat im See nicht mehr gut ist, ist nicht null Phosphat die Lösung. Der faule Kompromiss ist die Lösung, wie bei Marx: These > Antithese > Synthese … zuviel Phosphat > kein Phosphat > grad genug Phosphat.
Auf diese Idee wäre ich auch ganz ohne Marx von selbst gekommen…
Ja: jeder will gesund und sicher leben -_ so gesehen ist auch der abwegigste US-insekti-/fungi-/DDT-/was-immer-Fabrikant ein “Grüner”, er will auch überleben (ausser er ist blitzblöd – bei seiner Staatsbürgerschaft ist das ja zumindest vorstellbar).
Super, überzeugend und mit Common Sense.
Zur Dissertation von Roland Schäfer solltest du im Haupttext eine kurze Zusammenfassung (Jist of the story) machen und auf das Datum der Entstehung (2011) hinweisen. Sonst steht der Schäfer leicht im luftleeren Raum. Nicht jeder will die ganze Diss lesen.
Herzliche Grüsse und Gratulation…
Lieber Ivo, ich gratuliere zu dieser kompakten Zusammenfassung.
Zwei Buchtitel: Ernst Ulrich von Weizsäcker und Anders Wijkman “Wir sind dran, was wir ändern müssen, wenn wir bleiben wollen, zum 50-jährigen Bestehen des Club of Rome 2018. Vergleich der “leeren Welt” von früher mit der “vollen Welt” von heute. Ich hörte vor einem Jahr vom Hauptautor einen brillanten Vortrag.
Dann: Harald Lesch / Klaus Kamphausen “Die Menschheit schafft sich ab, Die Erde im Griff des Anthropozän”, Knaur 2016
H. Lesch ist Astrophysiker an der Uni in München, durch viele TV Sendungen Aufklärer ganz im sinne deines Berichts.
Beide Bücher sprechen zur aktuellen Lage ganz in deinem Sinne.
Ein schöner Text und eine ganz wunderbare Videoempfehlung zum Schluss!!
Im Grunde kann die Geschichte der Grünen schon weitergesponnen werden: 2021 werden sie in DE mit CDU/CSU (vermutlich unter Bundeskanzler Söder) die Regierung bilden und den von oben herab verordneten Umbau der Gesellschaft massiv vorantreiben (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-12/markus-soeder-csu-gruene-koalition-bundestagswahl)
Gut gefallen hat mir auch das Stilmittel der Dritten Person (das übrigens auch gut zu deinem neuen Bart passt;) – es vereint die Leiden des jungen B. mit historischen Vorbildern à la Cäsar; sehr schön